Abschied
nehmen
Du
kennst es bestimmt schon aus Deinen Urlauben. Bevor Du in den Urlaub
startest, meldest Du Dich ab, bei der Familie, bei Freunden,
Arbeitskollegen etc.
Du
verabschieden Dich. Ihr nehmt Abschied von einander.
Ich
bin dann mal weg! - Ein inzwischen sehr bekanntes Motto.
Du
verlässt damit ein bekanntes Umfeld und machst Dich auf den Weg in
etwas Neues, oftmals etwas Unbekanntes.
Dabei
sagst Du vielleicht: ich möchte im Urlaub mal richtig ausschlafen
oder eine bestimmte Sportart treiben oder das eine oder andere Buch
lesen.
Auf
alle Fälle etwas tun, wozu ich im Alltag nicht so richtig komme.
Das
ist die eine Art von Abschied.
Es
gibt aber auch eine andere
Art von Abschied, und um die geht es auf dem inneren
Camino
in der Hauptsache.
Es
geht um den Abschied von lieb gewonnenen Gewohnheiten,
Lebenssituationen oder auch den Abschied von Menschen, die einem nahe
standen/ stehen. Es ist eine Verabschiedug.
Nicht
immer ist dieser Abschied freiwillig. Nicht immer bestimme ich, ob
ich etwas will oder nicht.
Oftmals
werde ich auch mit der Situation konfrontiert, da sich bei mir im
Leben etwas verändert hat, z. B. aufgrund von gesundheitlichen
Veränderungen, Arbeitsplatzwechsel oder dass Menschen sich von mir
abwenden oder sterben.
Zu
all diesen Abschieden gehört dann immer eine gewisse Traurigkeit.
Diese
Traurigkeit ist je nach Situation unterschiedlich stark, aber sie ist
da.
Sei
einfach aufmerksam auf Deinem Weg und beobachte Dich, wie es für
Dich ist, Abschied zu nehmen. Achte darauf, wie sich für Dich die
Traurigkeit in dem Moment anfühlt.
Vielleicht
stellst Du unterschiedliche Arten der Traurigkeit bei Dir fest.
Damit meine ich auch, dass Traurigkeiten sich unterschiedlich anfühlen können.
Und
erlaube Dir, traurig zu sein. In dem Moment des Abschieds traurig zu
sein, zeigt viel Wertschätzung gegenüber der Person oder der
Situation.
In
dem Moment verlierst Du etwas, und das macht traurig.
Dass
danach Raum für etwas Neues entsteht, ist der dann folgende Schritt.
Und dieser Schritt gelingt i. d. R. besser, wenn vorher die Trauer
sein durfte.
Vielleicht
nimmst Du Dir einen Moment Zeit und lässt vergangene Situationen, in
denen Du Abschied genommen hast, vor Deinem inneren Auge hoch kommen.
Wie
ist es Dir in diesen Situationen ergangen, was siehst du, was hörst du, welche Gefühle nimmst du war?
Wenn
sich diese Erinnerungen für Dich gut anfühlen, dann ist es ein
Zeichen, dass Du in einem für Dich wohltuendem Kontakt mit Deiner
Traurigkeit warst.
Wenn
Du rückblickend zu der Erkenntnis kommst, dass Du die Situation
gerne anders durchlebt hättest, dass Dir vielleicht etwas gefehlt
hat, so frage Dich, was Dir stattdessen gut getan hätte.
Vielleicht
findest Du auch in Deinem Herbergsführer
eine Anregung für das, was Dir gut getan hätte. Oder Du findest bei
dieser Gelegenheit noch etwas, um das Du Deinen Herbergsführer
erweitern möchtest. Auch das ist möglich!
Bereichert
mit neuen Erkenntnissen wünsche ich Dir
Buen
Camino
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