Dienstag, 24. Mai 2016

Camino im Alltag 6

Wo komme ich her - meine Wurzeln

Seit meinem letzten Beitrag ist einige Zeit vergangen!
Diese Zeit war im gewissen Sinne ein Weg der Stille, einfach mal schauen, was passiert!
Mal sehen, was für ein Thema auf dem Inneren Camino auf dem hoch kommt....

Vielleicht war es die Frage:

'Wo komme ich her?' 
'Aus welcher Familie komme ich?'
'Wo sind meine Wurzeln?'

Dabei stellt sich die Frage:

  • Wo bist Du aufgewachsen?
  • Wie bist Du aufgewachsen?
  • Wie hast Du Deine Kindheit und Jugend erlebt?
  • Was war für Dich wichtig?
  • Was hast Du Dir früher von Deinen Eltern gewünscht, und welche Wünsche wurden nicht erfüllt?
  • Wie wäre Dein Leben verlaufen, wenn diese Wünsche erfüllt worden wären?
  • Woran bist Du gewachsen?

Vielleicht fallen Dir noch weitere Fragen zu diesem Thema ein. Dann notiere sie Dir ebenfalls. Die Antwort zu all diesen Fragen notiere am besten in Deinem Tagebuch.
So bist Du dabei ein Bild von Dir zu schaffen.

Ich wünsche Dir viele interessante Erkenntnisse über Dich selbst!


Buen Camino!

Freitag, 22. April 2016

Camino im Alltag 5

Abschied nehmen

Du kennst es bestimmt schon aus Deinen Urlauben. Bevor Du in den Urlaub startest, meldest Du Dich ab, bei der Familie, bei Freunden, Arbeitskollegen etc.
Du verabschieden Dich. Ihr nehmt Abschied von einander.

Ich bin dann mal weg! - Ein inzwischen sehr bekanntes Motto.

Du verlässt damit ein bekanntes Umfeld und machst Dich auf den Weg in etwas Neues, oftmals etwas Unbekanntes.

Dabei sagst Du vielleicht: ich möchte im Urlaub mal richtig ausschlafen oder eine bestimmte Sportart treiben oder das eine oder andere Buch lesen.
Auf alle Fälle etwas tun, wozu ich im Alltag nicht so richtig komme.

Das ist die eine Art von Abschied.

Es gibt aber auch eine andere Art von Abschied, und um die geht es auf dem inneren Camino in der Hauptsache.

Es geht um den Abschied von lieb gewonnenen Gewohnheiten, Lebenssituationen oder auch den Abschied von Menschen, die einem nahe standen/ stehen. Es ist eine Verabschiedug.

Nicht immer ist dieser Abschied freiwillig. Nicht immer bestimme ich, ob ich etwas will oder nicht.
Oftmals werde ich auch mit der Situation konfrontiert, da sich bei mir im Leben etwas verändert hat, z. B. aufgrund von gesundheitlichen Veränderungen, Arbeitsplatzwechsel oder dass Menschen sich von mir abwenden oder sterben.

Zu all diesen Abschieden gehört dann immer eine gewisse Traurigkeit.
Diese Traurigkeit ist je nach Situation unterschiedlich stark, aber sie ist da.

Sei einfach aufmerksam auf Deinem Weg und beobachte Dich, wie es für Dich ist, Abschied zu nehmen. Achte darauf, wie sich für Dich die Traurigkeit in dem Moment anfühlt.
Vielleicht stellst Du unterschiedliche Arten der Traurigkeit bei Dir fest.
Damit meine ich auch, dass Traurigkeiten sich unterschiedlich anfühlen können.

Und erlaube Dir, traurig zu sein. In dem Moment des Abschieds traurig zu sein, zeigt viel Wertschätzung gegenüber der Person oder der Situation.
In dem Moment verlierst Du etwas, und das macht traurig.

Dass danach Raum für etwas Neues entsteht, ist der dann folgende Schritt. 
Und dieser Schritt gelingt i. d. R. besser, wenn vorher die Trauer sein durfte.

Vielleicht nimmst Du Dir einen Moment Zeit und lässt vergangene Situationen, in denen Du Abschied genommen hast, vor Deinem inneren Auge hoch kommen.
Wie ist es Dir in diesen Situationen ergangen, was siehst du, was hörst du, welche Gefühle nimmst du war?

Wenn sich diese Erinnerungen für Dich gut anfühlen, dann ist es ein Zeichen, dass Du in einem für Dich wohltuendem Kontakt mit Deiner Traurigkeit warst.

Wenn Du rückblickend zu der Erkenntnis kommst, dass Du die Situation gerne anders durchlebt hättest, dass Dir vielleicht etwas gefehlt hat, so frage Dich, was Dir stattdessen gut getan hätte.

Vielleicht findest Du auch in Deinem Herbergsführer eine Anregung für das, was Dir gut getan hätte. Oder Du findest bei dieser Gelegenheit noch etwas, um das Du Deinen Herbergsführer erweitern möchtest. Auch das ist möglich!

Bereichert mit neuen Erkenntnissen wünsche ich Dir


Buen Camino













Freitag, 8. April 2016

Camino im Alltag 4

 Mut

Nun hast Du die ersten Schritte schon gemacht, Du bist bereits ein Stück auf Deinem persönlichen Camino gegangen:

Du hast Dir bewusst gemacht, was Dich dazu antreibt, diesen Weg zu gehen, und Dich damit von Deinem bisherigen Leben verabschiedet.

Und Du hast eine gewisse Fürsorge für Dich getroffen, in dem Du Deinen persönlichen Herbergsführer erstellt hast. Nun weißst Du, wohin Du gehen kannst, wenn Du eine Pause machen, Dich ausruhen möchtest.

Man sagt, den ersten Schritt auf einem neuen Weg zu gehen, erfordert Mut, denn man macht damit etwas Ungewohntes.

Daher nun die Frage an Dich:
  • Woher nimmst Du den Mut, etwas in Deinem Leben zu verändern?
  • Welche Ängste nimmst Du dabei wahr?
  • Was hilft Dir diese Angst zu überwinden?

Die Antworten auf diese Fragen trage bitte auch in Dein Tagebuch ein.

Vielleicht beobachtest Du Dich dabei, wie Du diese 3 Fragen beantwortest.

Fällt Dir schnell eine Antwort ein und diese Antwort notierst Du Dir oder 
lässt Du Dir Zeit und überdenkst die Fragen bzw. die Antworten auf die Fragen.
Manchmal ergeben sich bei längerem Überdenken ganz neue Sichtweisen/ Antworten.

Auf alle Fälle gibt es bei der Beantwortung von Fragen kein 'richtig' oder 'falsch'.
Ich finde es immer nur wieder spannend, auf welche Weise Menschen Fragen für sich beantworten. 
Dabei geht es nur darum, etwas wahrzunehmen. Es ist eine Momentaufnahme, ein 'ja-Sagen', so mache ich es gerade. Und auf diese Weise die Möglichkeit, es vielleicht einmal auf eine andere Weise auszuprobieren.

So, und da wir uns nun auch mutig unserer Angst gestellt haben, kann es weiter gehen.

Buen Camino!

Montag, 14. März 2016

Camino im Alltag 3

Der Herbergsführer

Nachdem Du nun die ersten Schritte getan hast und Dir bewusst geworden bist, was Dich antreibt, diesen Camino im Alltag zu gehen, möchte ich den Weg gerne ein wenig mit Dir planen.

Wenn man sich auf eine Wanderung begibt, ist es i. d. R. so, dass man schaut, wie lang eine Etappe sein soll und in welcher Herberge man dann absteigen kann.

Auf dem Camino im Alltag können wir nicht immer genau sagen, wie viel wir auf einer Etappe leisten werden. Und dennoch finde ich es wichtig zu schauen, wo ich auf meinem Weg einkehren, mich ausruhen und wo ich Kraft schöpfen kann. Denn es ist wichtig Pausen einzulegen.
Ich halte es für sehr wichtig zu wissen, wo ich vielleicht meinen Kopf anlehnen kann, nachdem ich mich mit Gedanken beschäftigt habe, die mich Kraft gekostet, die mich vielleicht auch verunsichert und ratlos gemacht haben...

Daher lade ich Dich ein, nimm Dir die Zeit und schau Dich in Deinem Leben um und entdecke:

  • wo ist ein Ort, an dem Du dich wohl fühlst, ohne etwas leisten zu müssen?
  • Die Nähe welcher Menschen tut Dir gut?
  • Wem magst Du Dich anvertrauen?
  • Was tut Dir körperlich oder seelisch gut?
  • Bei welchen Tätigkeiten kannst Du dich zentrieren?

Die Antworten auf diese Fragen trage bitte auch in Dein Tagebuch ein.
Es ist dann sozusagen Dein Herbergsführer. Hierauf kannst Du dann zu jeder Zeit immer wieder zurückgreifen.

Viel Spaß beim Erstellen Deines Herbergsführer!

Buen Camino!
















Camino im Alltag 2

Hallo, sind Sie noch mit auf dem Camino im Alltag!

Wie schön! 

Auf dem Camino ist es, wie eigentlich auf jeder Wanderung, üblich, sich zu dutzen.

Das möchte ich auch gerne hier auf dem Camino im Alltag übernehmen.

Daher freue ich mich, dass du dabei bist!

Und wünsche dir:

Buen Camino!



Sonntag, 6. März 2016

Camino im Alltag I




Der Aufbruch
Herzlich Willkommen beim Start auf den 'Alltags - Camino'!

Es geht dabei um Ihren Weg zu sich selbst. Es geht unter anderem dabei darum, dass Sie neue Erkenntnisse über sich gewinnen und damit neue Seiten an sich kennenlernen.

Sie wählen nicht den Weg, sich in Wanderstiefeln und mit Rucksack auf dem Rücken auf den Camino in Nordspanien zu begeben, durch den Ausstieg aus dem Alltag und den Erfahrungen, die Sie dort machen, sich auf sich zu besinnen.

Sie haben sich entschieden, den Camino im Alltag zu gehen.
Auch auf diesem Camino geht es darum, sich selbst zu erfahren und sich selbst bewusst wahr zu nehmen. Diese bewusste Wahrnehmung ist die Basis für Veränderung.


Denn es gilt die Regel:
Nur das, was ich wahrnehme, kann ich auch, wenn ich möchte, verändern.

Daher möchte ich Ihnen zu Beginn 3 Fragen stellen:
  1. Welchen Wunsch, welches Ziel verfolgen Sie damit, dass Sie sich auf den Camino im Alltag begeben?
  2. Was hat Sie bisher davon abgehalten, den Camino z. B. in Spanien zu gehen?
  3. Was macht es Ihnen leichter den Camino im Alltag zu begehen?
Ich lade Sie ein, diese 3 Fragen zu Beginn Ihres Caminos schriftlich zu beantworten.

Meine Empfehlung:
Legen Sie für sich eine Mappe an, in der Sie mit den Antworten auf diese Fragen ein 'Camino - Tagebuch' beginnen. In diesem Tagebuch können Sie in der nun folgenden Zeit all das notieren, was Ihnen wichtig erscheint.

In den nachfolgenden Abschnitten werde ich Ihnen auch immer wieder 'Denkanstöße' geben, zu denen Sie vielleicht etwas notieren, Ihre eigenen Erfahrungen festhalten möchten. Diese können Sie dann auch in diesem Tagebuch sammeln.

Damit ist Ihr 1. Schritt getan! Sie haben Ihre Wanderschuhe angezogen und sind aufgebrochen auf den Camino im Alltag!

Herzlichen Glückwunsch!

Für Ihren weiteren Weg wünsche ich Ihnen alles Gute!

Buen Camino!

Samstag, 5. März 2016

Warum in die Ferne schweifen....

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute ist so nah....
Sich auf den inneren Camino begeben!


Es war für mich nur eine Frage der Zeit, wann ich mich auf den spanischen Jakobsweg begeben würde. Nachdem ich mich von dem Plan verabschiedet hatte, die rd. 800 km in einen Stück zu gehen, war es für mich plötzlich ganz schnell planbar.

2010 war es dann so weit und ich startete auf meine 1. Etappe von St. Jean-Piet-de-Port in Frankreich über die Pyrenäen bis nach Leon. Im Jahr darauf wanderte ich von Leon nach Santiago de Compostela und weiter bis zum Kap Finisterre am Atlantik.

Beide Wanderungen haben mich sehr erfüllt und mir wunderbare Begegnungen geschenkt. Und doch war jede Wanderung irgendwie anders.
In 2012 bin ich die Etappe von Leon nach Santiago d. C. noch ein 2. Mal gewandert, da mir dieser Abschnitt besonders gut gefallen hat.

2014 zog es mich dann auf den portugiesischen Jakobsweg von Porto nach Santiago d. C. Auch hier sammelte ich meine eigenen Erfahrungen, die mich sehr bereichert haben.

Nach jeder Wanderung traf ich auf Menschen, die mir auch von ihren Plänen, den Jakobsweg zu gehen, berichteten. Und ich traf auch auf Menschen, die sich für den Jakobsweg interessierten, es sich jedoch nicht zutrauten, ihn zu begehen.

Die Gründe waren vielfältig. Oft war nicht das Vertrauen in die eigenen Füße und in den Rücken da. Wandern war noch nie ihr Ding gewesen und einen Rucksack mit ca. 10 kg Gewicht über mehr als 1-2 Tage zu tragen gar nicht vorstellbar.....

Und doch hörte ich auch von diesen Menschen ein großes Interesse an dem, was man auf dem Jakobsweg erleben konnte.
So war z. B. der Wunsch da, sich einmal für einige Zeit aus dem Alltag zurückzuziehen, nur mal für sich zu sein, seinen Gedanken nach zu hängen, vielleicht eine Klarheit über die Neuausrichtung des Lebens zu bekommen oder anstehende Entscheidungen für sich zu überdenken.....

Durch diese Gespräche wuchs in mir die Idee, eine andere Art des Jakobsweges anzubieten, nämlich eine Art 'Alltags – Camino'.

Auf diesem 'Alltags- Camino' werden symbolisch Wanderschuhe angezogen, auch auf eine gewisse Art ein Rucksack gepackt und vielleicht auch das eine oder andere wieder ausgepackt, weil die Entscheidung getroffen wurde, lieber mit leichterem Gepäck die nächste Zeit unterwegs zu sein..... Und es wird ein Ziel festgelegt, sogar eine Vision -
die Vision, wie es am Ende am Ziel aussehen soll, oder wie Sie sich fühlen wollen.

Ich hoffe, ich habe Sie etwas neugierig gemacht und Sie möchten gerne erfahren, wie der 'Alltags- Camino' funktioniert.

In den nächsten Tagen werde ich mit dem Start auf dem 'Alltags- Camino' beginnen.
Wenn Sie mit dabei sind freue ich mich sehr.

Für heute verabschiede ich mit dem auch auf dem 'Alltags- Camino' gültigen Grußwort:
Buen Camino!