Donnerstag, 27. Juli 2017

Die 5 Freiheiten nach Virginia Satir

 In meiner Praxis stelle ich immer wieder fest, wie es meine Klienten weiterbringt, wenn sie sich der 5 Freiheiten nach Virginia Satir bewusst werden.

Daher möchte ich sie an dieser Stelle noch einmal vorstellen.

1. Die Freiheit zu sehen und zu hören, was im Moment wirklich da ist - 
    anstatt das zu sehen und zu hören, was sein sollte, was gewesen ist 
    oder erst sein wird

   Damit ist gemeint, die eigene Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt zu richten,
   und dadurch zu sehen und zu hören, was gerade im eigenen Leben geschieht.
   Ziel ist es, dabei nicht mit den Gedanken abzuschweifen und z. B. in die 
   Vergangenheit zu blicken, wie war es da?! 
   Oder in die Zukunft zu schauen und zu sinieren, wie es vielleicht sein sollte.
   Oft beurteilen wir eine Situation aufgrund übernommener Überzeugungen und  
   Glaubenssätze:
   'Das wurde doch schon immer so gemacht....' oder 
   'das war doch immer so schön....' oder 
   'ich habe immer gedacht, dass ich im Alter von xx das und das habe...'  oder, oder...

    An dieser Stelle dürfen wir überprüfen, was hören und was sehen wir eigentlich!

2. Die Freiheit das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke -
    und nicht das, was von mir erwartet wird.

   'Ich bin ich' lautet auch die Aussage. Damit habe ich das Recht, das auszusprechen, 
   was ich fühle, was ich denke und was ich mir wünsche. Jeder Mensch ist ein 
   Individuum und damit empfindet jeder Mensch unterschiedlich, d. h. jeder Mensch 
   hat seine speziellen Meinungen, Gefühle, Ideen und Wünsche.
   Oft haben wir jedoch das Gefühl, dass wir unsere Meinung, unsere Gefühle und 
   Wünsche nicht sagen dürfen. Unser Gegenüber will es nicht hören. 

   Aber warum dürfen wir das nicht? 
 
   Es gibt dafür keinen wirklichen Grund. Indem wir zu unserer Freiheit stehen, 
   auszusprechen, was wir wirklich fühlen und denken, stärken wir unser 
   Selbstbewusstsein. Wir werden dadurch authentischer und strahlen das mit 
   unserer ganzen Körperhaltung und Mimik aus.

3. Die Freiheit zu meinen Gefühlen zu stehen und nicht etwas anderes 
    vorzutäuschen

   Ich darf traurig sein, wenn mich etwas traurig macht. Ich darf wütend sein, wenn mich
   etwas wütend macht. Und die darf mich freuen, wenn mich etwas froh macht. Egal 
   was andere Menschen in dem Moment über mich sagen. Denn nur ich kenne meine
   Gefühle und weiß, wie ich empfinde. Ich darf zu meinen Gefühlen stehen. 
   Damit gebe ich meinem Gegenüber eine ehrliche Rückmeldung.

4. Die Freiheit um das zu bitten, was ich brauche - anstatt immer erst auf 
    Erlaubnis zu warten

   Ich darf den 1. Schritt gehen und kund tun, daß ich in einer Situation Hilfe brauche.
   Damit schaffe ich die Möglichkeit, dass auch andere wahrnehmen können, daß ich 
   Hilfe, Unterstützung brauche. Das bin ich mir wert. Warum sollte ich das nicht tun?

5. Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen - anstatt immer
    nur auf "Nummer sicher zu gehen" und nichts Neues zu wagen

  Jeder Mensch trägt die Verantwortung für sein Leben. Er selbst darf entscheiden, 
  welche neuen Schritte er wagt und welche Risiken er dabei eingehen möchte. Nichts
  Neues zu wagen heißt auf der Stelle zu treten. 
  Soll sich also im Leben etwas verändern, so darf jeder selbst bestimmen, auf welches
  Risiko oder vielleicht besser welches 'Abenteuer' er sich einlässt.